Tromsø - das Tor zur Arktis

Häfen:

Stokmarknes 00:45 01:00

Sortland 02:30 03:00

Risøyhamn 04:15 04:30

Harstad 06:45 08:00

Finnsnes 11:15 11:45

Tromsø 14:30 18:30

Skjervøy 22:30 22:45

Stokmarknes, Sortland und Risøyhamn verschliefen wir, denn etwas Ruhe benötigt der Mensch schließlich auch! Außerdem haben wir nicht viel verpasst. Denn die Dunkelheit blieb lange und selbst gegen 7 Uhr, als ich wieder auf Deck 5 die 4°C ablas, war es noch so neblig und unfreundlich, dass wir kurzerhand das Frühstück etwas ausdehnten, uns längere Zeit mit Hannelore unterhielten und immer mal mit den Hurtigruten-Kaffeebecher zum Automaten zum Nachschenken gingen. So genießt man auch Urlaub, wenn es eben draußen nicht viel zu sehen gibt. Selbst gegen Mittag, als wir Finnsnes erreichten, waberte draußen eine undurchdringliche Suppe über die See. Die Konturen der Küste waren nur schemenhaft zu erkennen. Selbst die große Brücke über den Gibosund war nur zu erahnen. Die Stadt Finnsnes war mir aus dem Buch „Norwegen - Ein Jahr hinter dem Polarkreis“ von Manfred und Monika Helmecke bekannt, die ihre Überwinterung auf der Insel Senja sehr plastisch schilderten. Allerdings hatte ich keine Gelegenheit, die Landschaftsbeschreibungen des Künstlerehepaares in der Realität zu vergleichen. Auch ein Grund, nochmals die Route zu fahren, um Senja bei besseren Sichtbedingungen zu erforschen. Zunehmend kam Schneetreiben dazu, so dass ich nur gelegentlich auf Deck 5 ging, um ein paar Belegfotos zu schießen. Und dann näherte sich schon Tromsø. Gut, dass wir schon 2010 mit der Costa Magica im Sommer im Tor zur Arktis waren, denn bei diesem Winterwetter waren die Schönheiten dieser pulsierenden Stadt kaum zu erkennen. Wie so oft bei dieser Tour verzichteten wir auf einen geführten Stadtrundgang und marschierten auf eigene Faust auf bekannten Wegen. Im Gegensatz zu einigen unserer Mitreisenden störte es uns gar nicht, dass am heutigen Sonntag die Geschäfte geschlossen waren. Wir hatten uns bewusst für den Natururlaub entschieden und nicht für das Shoppen. Außerdem war es schon prickelnd, Tromsø mal im Winter zu erleben und dann nicht bei idealen Bedingungen, so, wie wir es sonst immer in den Prospekten sahen. Nun konnten wir uns gut vorstellen, wie es den Auswanderern ging, die Norwegen nie im Winter, in der Polarnacht erlebten und dann Schwierigkeiten mit den Gegebenheiten hatten. Wenn dann alle Brücken abgebrochen sind, gibt es nur sehr schwierig ein Zurück!

Erst am Abend hob sich der Nebel ein wenig auf und ich konnte ein paar Langzeitbelichtungen im Hafen von der anderen Uferseite machen. Was wären dies für tolle Bilder bei klarem Himmel geworden, womöglich noch mit Nordlichtern. Aber dies wäre auch zu schön gewesen.

Nach dem Abendessen stellte sich der neue Kapitän vor, der die Polarlys ab Tromsø übernahm. Er sprach etwas schleppend, war das Gegenteil unseres bisherigen Chef’s, der auch mal einen Spaß mitmachte. Aber wenn er uns gut über das Wasser brachte, dann sei ihm das Reden verziehen. Anschließend gab es einen Film über seiner Region, denn er wuchs in der Nähe von Finnsnes auf. Die Bilder waren beeindruckend und zeigten die schöne norwegische Landschaft.

Abends spendierte er uns seinen selbst gefangenen Stockfisch. Das war so trocken, ich musste mir eine kleine Flasche Mack Øl – 0,33l kosteten 48 Kronen, also 7 €. Es schmeckte sehr gut. Mack Øl bezeichnet sich als „nördlichste Brauerei der Welt“. Der Deutsche Ludwig Mack kam als Bäcker auf Wanderschaft, was die damalige Tradition vorschrieb, nach Tromsø. Ihm fiel auf, dass es keine Brauerei gab, da die Meisten ihr Bier zu Hause herstellten. So gründete er 1877 hier seine Firma. Die Flasche hob ich mir auf, als Souvenir. Daheimgebliebene glauben meistens nicht, dass das Bier in Norwegen so teuer ist.

Dann hielten wir Ausschau nach Polarlichtern. Aber bei dem Wetter? Wir tranken noch einen Kaffee, von dem Petra meinte, den könne sie auch abends trinken und trotzdem schlafen. Den Hafen von Skjervøy erlebten wir nur durch das Bullauge, war ja nur ein kurzer Stop. Na dann – gute Nacht!