Flug nach Bergen und Einchecken auf der Polarlys

 Häfen:

Bergen - 22:30

Der Check in am Düsseldorfer Flughafen war zwar erst um 12 Uhr, aber die Unruhe hatte uns gepackt, so dass wir schon um 7:30 Uhr im Frühstücksraum des Hotels saßen. Die Auswahl am Buffet war reichlich und das Ambiente ließ keine Wünsche offen. Auch am Frühstückstisch kreisten unsere Gedanken um die Reise. Wird die Hurtigrutenpassage das halten, was wir uns versprachen? Gehen alle Warnungen unserer Freunde und Bekannten auf, die verwundert das Reiseziel: “Norwegen im Winter“ mit einem gewissen Unverständnis quittierten. Was wollt ihr dort? Es ist kalt! Es ist dunkel! Da oben ist der letzte Hund begraben. Und dann mit einem Fährschiff ohne Animateure und Entertainment. Ihr werdet euch langweilen. Nein, dies werden wir nicht. Wir sind Norwegenliebhaber. 2005 besichtigten wir den Hafen von Hirtshals und waren dabei, als die Fähre nach Kristiansand abgefertigt wurde. Da wuchs in uns der Wunsch, ebenfalls die Tour über die Nordsee zu wagen. Gleich nach unserer Rückkehr aus Dänemark wälzten wir die Norwegenkataloge unseres Reisebüros, suchten uns ein freundliches Ferienhaus im Süden Norwegens heraus und starteten 2006 den ersten Trip nach Norge. Und wir haben es nicht bereut. Seitdem zog es uns jedes Jahr in dieses schöne Land, der Skandinavien - Virus hatte uns fest im Griff. Und nun sollte es endlich die Hurtigrute im Winter sein. Die Polarlichter sollten in diesem Februar besonders gut zu sehen sein und so wollte ich die Gelegenheit beim Schopfe packen, um die herrlichen Lichter zu fotografieren. Das war schon eine technische und künstlerische Herausforderung. Die Dunkelheit verlangt lange Belichtungszeiten und den Einsatz eines Statives. An Land kein Problem, aber wir befanden uns auf einem fahrenden Schiff, welches also ständig seine Position ändert und dazu kamen noch die Wellenbewegungen. Sollte also während eines Landaufenthaltes kein Polarlicht zu sehen sein, nur während der Passage, dann musste ich mit extrem hohen ISO-Zahlen und einem lichtstarken Objektiv hantieren. Das bedeutet jedoch stark verrauschte Bilder mit meiner Canon 7D. Ich kramte also meine 24 mm – Linse mit einer 1.8 großer Offenblende heraus. Bei ISO 6400 konnte man damit unter günstigen Umständen unter einer Belichtungszeit von 1 Sekunde bleiben. Damit müsste die Unschärfe so gering sein, dass wenigstens ein paar brauchbare Bilder entstehen. Ich bin gespannt.

Aber erstmal ging es per S 11 um 9:43 Uhr zum Düsseldorfer Flughafen. Lieber etwas früher als zu spät. Und Zeit hatten wir genügend in der Reserve. Außerdem konnten wir so noch gemütlich den Flughafen besichtigen. Denn auch dies war ein Novum! Wir flogen das erste Mal! Dass die Aufregung da noch größer war, dürfte jedem klar sein. Und so gingen wir doch mit einem gewissen Kribbeln durch die gläserne Drehtür in das Herz des Düsseldorfer Flugwesens. Eine kleine Stadt öffnete sich unserem Horizont, mit quirlig durch die Anlage laufender Menschen, zahlreichen kleinen Boutiquen und Geschäften. Erst anhand des Objektplanes gelang uns die Orientierung, erfuhren wir durch das Abflugpaneel, dass unser Flug nach Bergen mit Air Berlin an dem Schalter 151 abgefertigt wird. Es war erst kurz nach 10 Uhr, also noch vier Stunden Zeit bis zum Abheben um 14:05 Uhr. Die wollten wir zum Rundgang nutzen, aber mit dem Ganzen Gepäck keine leichte Aufgabe. Da musste Erleichterung her, Gepäckaufbewahrung wäre gut. Außerdem hatten wir die dicken Jacken an, denn die wollten wir wegen der Gewichtsbegrenzung der Koffer mit in das Handgepäck nehmen. Es musste Abhilfe her. Während wir uns nach diversen Gepäckboxen umsahen, hörten wir eine freundliche Stimme im Hintergrund: „Hier sind wir richtig. Es fahren noch mehr nach Norwegen.“ Zwei verschmitzt lächelnde Augen sahen uns erwartungsvoll an. Stimmt! Woran sie dies wohl erkannt hatte? „Ganz einfach, an ihrer Mütze.“ Klar! Meine dicke Wollmütze ziert an der Frontseite die gestickte Aufschrift „Norge“. Da hätte ich auch gleich drauf kommen. Auch erkannte ich jetzt erst, dass es sich um zwei Damen handelte, die mit ihren Koffern ebenfalls den Flughafen erkundeten. Mein Blick fiel auf die weißen Kofferschilder, diese hatten wir auch noch im Gepäck. „Und ich tippe mal auf eine Hurtigrutenreise, wenn ich die weißen Etikette richtig deute.“ Korrekt, wurde mir sofort bestätigt. Und schon waren wir im schönsten und erwartungsvollen Gespräch über unsere Erwartungen. Margit und Margitta von der Küste reisten das erste Mal nach Norwegen, waren auf die schöne Landschaft dieses Landes gespannt. Da hatten wir schon zahlreiche Erfahrungen, aber den Winter an der Küste hatten wir auch noch nicht erlebt, kannten ihn nur aus Reiseberichten und Bildbänden. Es gab also auf beiden Seiten noch genug Ungewissheiten, das Potenzial, welches die Spannung einer Reise in die Ungewissheit erzeugt. Da wir uns also die nächsten zwei Wochen bestimmt noch öfters sehen werden, verabschiedeten wir uns mit einem kurzen „Bis nachher!“, um auf dem Düsseldorfer Flughafen noch ein paar Neuigkeiten zu erkunden. Allerdings hatten wir schon erfahren, dass wir das Gepäck schon aufgeben konnten, waren also schon eine Sorge los. Blieb nur noch die bange Frage, ob unsere Waage daheim richtig ging, denn wir hatten die Kofferschon sparsam gepackt und trotzdem die Höchstgrenze von 20 Kilogramm pro Person ausgeschöpft. Jedes weitere Kilogramm sollte zehn Euro zusätzlich kosten. Dem wollten wir entgehen, unsere Urlaubskasse nicht schon auf diese Weise erleichtern. Durch unsere zahlreichen Urlaube mit dem PKW waren wir etwas verwöhnt, denn im Auto war genügend Platz, auch Dinge zu verstauen, die unbedingt dabei sein mussten, die man in der Regel jedoch dann nicht brauchte. Diesmal musste hart abgewogen werden und große Teile meiner Fotoausrüstung mussten daheim bleiben. Denn allein der Fotorucksack brachte stattliche acht Kilogramm auf die Waage, während das Handgepäck auf sechs Kilogramm limitiert war. Mal sehen, was uns erwartete!

Da es ein Charterflug war, reichten die Pässe zum Einchecken. Die Koffer gingen problemlos über das Band. Das Gewicht war also in Ordnung. Erst später sahen wir am Kofferschild, dass der Große 22 Kilogramm wog, der Kleine aber nur 16 Kilogramm auf die Waage brachte. Es wurde also die Gesamtmasse kontrolliert, die wir einhielten. Da hätten wir doch noch etwas mitnehmen können. Mit den Bordpapieren ging es dann zur Leibesvisitation. Nach dem Ablegen aller diversen Utensilien, die den Metalldetektor zum Klingen bringen würden, kam ich ohne Probleme zum Ende des Laufbandes. Ich wartete auf meinen Fotorucksack, der als Handgepäck durch die Kontrolle ging. Endlich erschien er aus der „Kontrollbox“. Doch statt zu mir durchgeschoben zu werden, angelte ihn ein Kontrolleur vom Band. „Es ist nur ein Fotorucksack!“ rief ich zur Entschuldigung. „Ich weiß“, antwortete der Sicherheitsbeamte ganz ruhig. Mit seinem Funkgerät rief er nach einer Kollegin. Ist es wegen des Gewichtes? Schließlich war er satte zwei Kilogramm über dem Limit. In Internetforen hatte ich gelesen, dass Air Berlin beim Handgepäck großzügig agieren würde. In diesem Moment erschien eine junge Kollegin winkte mich heran und bat mich, den Rucksack zu öffnen. Schnell zog ich den Reißverschluss auf, zeigte auf die Kamera und entnahm alle Objektive. Mit einem Papierstreifen wischte sie um alle Utensilien und verschwand wieder. Ist wohl alles in Ordnung, beruhigte ich mich und wollte meine Schätze wieder einpacken. „Moment! Erst auf die Freigabe warten.“ Der Beamte blieb unerbittlich. Welche Freigabe? „Sprengstoffuntersuchung! Mit einer digitalen Kamera kann man auch einen Sprengsatz zünden. Mithilfe der Untersuchung lässt sich feststellen, ob der Fotoapparat mit Sprengstoff in Berührung kam. Das untersucht die Kollegin gerade.“ Was es nicht alles gibt. Interessiert zeigte er auf die Objektive und wollte wissen, wozu man diese bräuchte. Ob nicht eins reichen würde? Sicher, für Urlaubserinnerungen würde ein Allrounder von 18 – 270 mm genügen, aber mir ging es auch um die Qualität der Fotos. Schließlich wollte ich einen Vortrag daraus basteln. Ultraweitwinkel und Weitwinkelzoom für Landschaft und Porträts, Tele Zoom für entfernte Motive, also für die Fotografie vom Schiff und nicht zu vergessen eine Makrofestbrennweite für die kleinen Motive. Erstmalig wollte ich noch die Weitwinkelbrennweite mit der großen Offenblende für die Polarlichter nutzen, falls ich keine an Land sehen würde. In dem Moment kam das Signal: der Rucksack ist unverdächtig. Ich konnte mich wieder anziehen – ich hatte ja den Gürtel abnehmen müssen – und den Sicherheitsbereich verlassen. Auch meine Frau Petra hatte ihre Erlebnisse. Es piepte bei ihren Durchstiegen. Jedesmal gab sie ein weiteres Metallstück ab, aber erst als sie sich ihrer Winterschuhe entledigte, kam sie geräuschlos durch das Tor. Wir freuten uns schon, ohne Probleme die Tortur überstanden zu haben, zuviel hatten uns die „alten Hasen“ über ihre Flugerlebnisse erzählt, die uns nicht betrafen. Beschwingt suchten wir unseren Warteraum auf. Es waren noch zwei Stunden bis zum Abflug. Da sich aber ein großes Fenster direkt neben unserer Bank befand, konnten wir in aller Ruhe das Treiben auf dem Flughafen beobachten. Das war uns „Fluggreenhorns“ alles neu. Außerdem wurde unser kleiner Flieger gerade für seinen Flug vorbereitet. Aber was bedeutet schon klein? Immerhin saßen 174 Passagiere darin, wie uns später mitgeteilt wurde. Auch der Dauerregen störte uns nicht, wir hofften nur, dass er beim Fliegen nicht die Sicht nahm. Langsam trudelten weiterer Passagiere ein. Da es ein Charterflug nach Bergen zur Hurtigrute war, würden diese Menschen für die nächsten zwölf Tage unsere Mitmenschen sein. Über Small Talk kamen wir mit einigen Herrschaften unserer Umgebung leicht ins Gespräch. Auch unsere Greifswalderinnen hatten zwischenzeitlich eingecheckt und wir begrüßten sie mit einem herzlichen „Hallo“ als würden wir uns schon ewig kennen. Die Vorfreude auf die große Reise machte redselig und schließlich erfährt man die interessanten Details nur, wenn man sich unterhält. Neben uns saß Hannelore, die schon Hurtigrutenerfahrung hatte. Sie reiste allein und bat uns, kurz auf ihr Gepäck aufzupassen, während sie noch schnell durch die Boutique wollte. Kein Problem! Zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass uns Hannelore noch eine sehr gute Freundin werden würde. Sie hatte eine großes Allgemeinwissen und einen speziellen Sinn für Stimmungen der Natur, wies mich öfters auf interessante Fotomotive hin. Außerdem verfügte sie über einen trockenen Humor, den wir auch sehr mögen. Und dann wurde der Gang zum Flieger geöffnet, wir gingen durch einen überdachten Gang direkt in unseren Airbus B320. Die Bilder, die ich noch im Kopf hatte, mit rollender Treppe im Außenbereich, trafen hier in Düsseldorf nicht zu. Am Schalter hatten wir uns den letzten Fensterplatz – ganz hinten rechts – gesichert. Jetzt war ich froh, denn man konnte gut mit der kleinen Kompaktkamera durch das „Bullauge“ fotografieren. Nur die Dreckspritzer auf der Scheibe störten, wir hatten aber keine Möglichkeit, diese zu entfernen. Und dann holte er Anschub und stieg höher, und höher und höher. Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Schön konnte man durch die Lücken in der Wolkendecke noch Düsseldorf und den Rhein entdecken. Doch dann schloss sich die weiße Pracht und oberhalb der „Schneedecke“ strahlte die Sonne alles ohne Hindernisse an. Wir hatten Glück, flogen auf der sonnenabgewandten Seite, konnten also, ohne geblendet zu werden, dem Treiben zusehen. Die Stewardessen verteilten Getränke und belegte Brote, ich genoss meinen ersten Kaffee „über den Wolken.“ Ganz wie im gleichnamigen Lied von Reinhard Mey fühlte ich mich, summte die Melodie vor mir hin und konnte gar nicht den Blick vom Fenster nehmen. Ab und zu tat sich eine Lücke auf und man sah die Küste von Helgoland und Amrum, dann die Wasserfläche der Nordsee und schließlich klarte der Himmel völlig auf. Die gewaltige Berglandschaft Norwegens kam in Sicht. Aus der Perspektive hatten wir dieses Land noch nicht sehen können. Als Bergen fast erreicht war und der Flieger an Höhe verlor, hatte ich das Gefühl, die Bergspitzen berühren zu können. Welch Vorteil die Vögel uns gegenüber doch haben. Kein Wunder, dass der Mensch die Sehnsucht nach dem Fliegen gebar und, unter zahlreichen Opfern, die dazu notwendigen Gerätschaften entwickelte.

Die Landung war sanft. Der Ausstieg begann von den vorderen Reihen und zog sich in die Länge. So hatten wir noch die Gelegenheit, das Ausladen der Koffer zu beobachten. Besonders zimperlich ging das Personal nicht mit den Gepäckstücken um, ein paar Meter Flug auf die Fahrzeuge mussten die Koffer schon aushalten. Dann erschien ein sorgsam verpacktes, riesiges Lederetui in Form eines überdimensionierten Golfschlägers. Das war uns schon am Flughafen aufgefallen. Grellrot war „Vorsicht Glas“ aufgedruckt. Ob sie dies auch werfen würden? Nein, es wurde behutsam auf den Wagen gelegt. Da wird doch nicht einer seine Angelausrüstung mitgenommen haben? Ich musste schmunzeln, stellte mir so ein Petrijünger vor, der bei Wind und Wetter hinten am Heck der „Polarlys“ saß und seine Angel ins Meer hielt. Petra holte mich aus meinen Gedanken, wir mussten aussteigen.

Der Flughafen Bergen war gegenüber Düsseldorf sehr klein, irgendwie niedlich. Auch die norwegische Ruhe war hier zu spüren, die deutsche Geschäftigkeit wirkte befremdlich. Die Transferbusse werden schon keinen vergessen, trotzdem kursierte diese Angst und ein Wettrennen mit klappernden Rollen der Trolleys begann. Wir ließen uns überholen und wie wir es erwartet hatten, ein dritter Bus erschien und fuhr uns direkt zum Hurtigrutenterminal in den Hafen. Nun dämmerte es langsam, das Einchecken begann. Das Gepäck wurde von den Bussen direkt in die Kabinen transportiert, der Sorge waren wir entledigt. Direkt vor uns standen die Besitzer des geheimnisvollen Gepäckstückes. Jetzt begann das Rätselraten der anderen Mitreisenden in der Schlange, was dies wohl sein könnte. Denn beide rückten nicht mit der Sprache heraus, genossen die Verwunderung. Doch als der Hinweis auf ein Musikinstrument kam, tippte ich sofort auf ein Alphorn und traf ins Schwarze. Tatsächlich, die Ehefrau hatte ihr Alphorn zusammengelegt und wollte auf der „Polarlys“ spielen, aber ohne Engagement, rein aus Freude. Meine Anerkennung, so ein Gepäckstück so weit zu transportieren. Na gut, andere schleppen dafür Kiloweise Optik durch die Gegend. So hat halt jeder seine Vorlieben. Aber, das Rätsel war gelöst und wir konnten uns jetzt voll der jungen Dame am Schalter widmen. Wir erhielten die Kabine 307, gleich in der Nähe des Ein- und Ausstieges. Das hatte bei den Ausflügen Vorteile, da es nur kurze Wege waren. Dafür hieß es jedoch zum Fotografieren immer auf Deck fünf zu marschieren, denn nur dort konnte man ungehindert das ganze Schiff umrunden. Die restliche Zeit bis zum Abendbuffet nutzten wir zur Registrierung unserer Kreditkarte für die Bordkarten, die damit gleichzeitig für Einkäufe auf der Hurtigrute genutzt werden konnte. Eine Vorgehensweise, die uns von der „Costa Magica“ geläufig war. Dann wollten wir unbedingt die berühmten Hurtigruten-Kaffeebecher erwerben, mit denen man sich rund um die Uhr mit Kaffee und Tee versorgen konnte, ohne erneut zu bezahlen. Denn diese Dienstleistung ist im Preis der Tasse von etwa 36 Euro enthalten. Leider war auf dem Becher nicht mehr wie früher der Name des Schiffs geschrieben, wäre noch ein schönes Souvenir gewesen. Nichts ist eben so beständig wie die Veränderung.

Das Buffet war äußerst reichhaltig und vielfältig, hatte für jeden Gaumen alles zur Verfügung. Natürlich hatte es uns in erster Linie die verschiedenen Fischsorten angetan. Vom Lachs, Heilbutt, Dorsch und Hering war alles vertreten, was in der See Rang und Namen hat. Ob geräuchert, als Salat, gekocht, gebraten oder gebacken, die Küche hatte alle Zubereitungskünste von Fisch aufgetischt. Dazu verschiedene Obst- und Gemüsesalate, Käse- und Wurstplatten, Suppen, Geflügel- und Fleischwaren, Puddings und andere Leckerli zum Nachtisch. Und natürlich die rote Beete in den verschiedenen Variationen von roh bis süß-sauer durfte nicht fehlen. So zog sich die Abendmahlzeit länger als erwartet hin, da man doch von jedem eine Kleinigkeit kosten wollte. Es war schließlich Urlaub, da galt der Zeit auch nicht die erste Priorität.

Die Zeit bis zur planmäßigen Abfahrt in den Wintermonaten um 22:30 Uhr nutzten wir noch für ein paar Langzeitaufnahmen der Stadt Bergen. Es lag kein Schnee außer auf den Gipfeln der umliegenden Bergen, die der Stadt den Namen gaben. So war es sehr finster und Aufnahmen vom Stativ aus Pflicht. Dazu nieselte es leicht, was in Bergen keine Seltenheit ist. Die Abfahrt der „Polarlys“ erlebten wir dann am Bug auf Deck 5. Zahlreiche Mitreisende, so auch Margit und Margitta, drängelten sich im schmalen Bereich unter der Brücke. Mit lautem Getöse und Geklapper wurden Ankerketten und Leinen eingeholt und die „Polarlys“ legt vom Kai ab, verließ Bergen und verschwand in die dunkle See. Gegen 23 Uhr holten wir uns noch einen Abendkaffe e in unseren neuen Bechern, ließen den Tag noch einmal Revue passieren, lachten über die eine und andere Anekdote und zogen uns schließlich in unsere Kabine zurück. Polarlicht, wir kommen, sei also bereit.