Fototour und Kaffee am Abend
Den vorletzten Vormittag nutzten wir, um an der Zufahrtstraße nach Tjoflot bestimmte Fotomotive aufzunehmen. Der Regen der letzten Tage hat aus den Rinnsalen
regelrechte Wasserfälle wachsen lassen. Außerdem wächst am Rand das schöne Springkraut. Auch die Holzhütten, die zwischen den Bäumen hervor lugten, wirken typisch norwegisch. Und bei dem
Springkraut war heute großer Hummeltag. Wir hatten alle Hände voll zu tun, die richtige Blüte zu fokussieren und dann auf die Bestäuber zu warten. Wie so oft fliegen sie alle anderen Blüten an,
nur die Auserwählte lassen sie links liegen. Ist schon ein wenig ungerecht. Aber, wie so oft im Leben, zahlte sich die Geduld aus. Sollte gerade diese Blüte ein für uns nicht erkennbares Manko
besitzen, würden die Erdhummeln sich auch dieser Augenweide bedienen. Und so geschah es auch und nun hieß es nur noch, im richtigen Moment abzudrücken. Das ist meistens einfacher gesagt als
getan. Doch der eine oder andere Schnappschuss wird schon gelungen sein. Das Display signalisiert jedenfalls ein schönes Bild.
Dann zog es uns noch einmal an die Mole. Lutz aus der Region Bautzen rätselte gerade in seinem Buch, seine Frau und Tochter spannten aus. Sie waren gestern auf der
Gletscherzunge Buer gewesen, bei optimalen sonnigen Bedingungen. Das sind unvergessliche Touren, wie man sie in den Reiseberichten vorfindet. Die vergisst man nie wieder. Auch die Fahrt durch das
Hjølmodalen war faszinierend. Wir hatten sie vor vier Jahren erlebt. Allerdings sind die Bautzener weiter zum Valdurfoss gewandert, haben ihn allerdings nicht gefunden, obwohl er in der Karte an
dieser Stelle eingezeichnet war. Wir überlegten, woran dies gelegen haben könnte. Und schon waren wir in der besten Unterhaltung verwickelt, seine Frau und später auch die Tochter gesellten sich
zu uns. Sie waren wie wir unkompliziert, naturverbunden und freuten sich über die Erlebnisse. Darüber vergaßen wir die Zeit, es war schon 15:30 Uhr, als wir uns verabschiedeten. Leider fahren sie
schon morgen Abend, weil sie nach Kristiansand zur Fähre mussten. Das ist ein weiter Weg. Wir müssen nur nach Larvik und wollen diesmal die schnelle Route über Geilo nehmen. Der Weg über Odda ist
uns zu unsicher, auch weil noch an der Baustelle zur Brücke gearbeitet wird.
Nachmittags luden uns Bjørg und Gunnar Kaland zu einem Kaffee am Abend ein. Es war ein sehr schöner Abend, mit frischen Waffeln und Lefser. Wir erzählten
geschlagenen zwei Stunden, erfuhren viel über das Leben und die Tierwelt in Norwegen. Es wurde viel gelacht und gescherzt, die Norweger sagen dazu „hyggelig“. Erstaunt waren wir, dass auf
dem Oksenfjellet Renntiere vorhanden sind. Auch Kaiseradler kommen da oben vor. Schade, ich habe nur zwei Kolkraben gesehen. Das wäre doch wirklich noch ein Grund, hier nochmal
herzukommen.
Morgen wird gesäubert und dann heißt es Abschied nehmen. Heute konnte ich noch zwei Stunden ansitzen und aus der Nähe das Rotkehlchen fotografieren. Vielleicht habe
ich morgen auch noch mal die Gelegenheit. In diesem Sinne – gute Nacht.